Österreichischer Neubaubericht 2.0

47.700 neue Wohneinheiten im Jahr 2023

Der Fachverband der Immobilientreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Firma Exploreal haben am 25. April 2023 den „Ersten Österreichischen Neubaubericht“ 2.0 vorgestellt. Darin sind Kennzahlen und Fertigstellungen von Neubauprojekten der Jahre 2021 bis 2023 zu finden. „Insgesamt wurden österreichweit 4.699 Projekte mit rund 129.422 Wohneinheiten ausgewertet“, berichtete der Fachverbandsobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder Gerald Gollenz. Der „Erste Österreichische Neubaubericht“ sei damit ein unverzichtbares Tool, nicht nur für die heimischen Bauträger, sondern für alle Unternehmen in der Immobilienwirtschaft.

Höhepunkt an Fertigstellungen erreicht

Für 2023 erwartet die Branche den nächsten Rekord in Bezug auf Fertigstellung: ca. 47.700 neue Wohneinheiten in Österreich. „Das entspricht einem Plus von 4,2 % im Vergleich zum Jahr 2022“, erklärt Michael Pisecky, stellvertretender Obmann des Fachverbandes und Obmann der Fachgruppe Wien. Gerald Gollenz meinte: „Aufgrund von Bauverzögerungen sowie den allgemeinen Marktentwicklungen können einige für 2023 geplante Fertigstellungen aber auch erst ab dem Jahr 2024 erfolgen.“

Anhand der Baugenehmigungen ist jedoch bereits ein Rückgang bei den Fertigstellungen zu erkennen. „Sollte der Rückgang auf eine gleichbleibende Nachfrage treffen, so könnte es in den kommenden Jahren einen Engpass bei den Wohneinheiten geben“, erklärte Johannes Wild, stellvertretender Fachverbandsobmann und Obmann der Fachgruppe Niederösterreich. Dies betrifft sowohl Miete als auch Kauf.

Gewerbliche und gemeinnützige Bauprojekte

Gewerbliche Wohnbauträger erbrachten insgesamt 63 % der Wohnbauleistung, wobei regionale Unterschiede in den Bundesländern enorm sind. Im Burgenland dominieren die gemeinnützigen Bauträger mit 80 % der Wohnbauten, gefolgt von Niederösterreich mit 58 %. In Vorarlberg wiederum entfallen 80% der Neubauleistung auf gewerbliche Bauträger, gefolgt von Kärnten mit 77 %, 74 % in der Steiermark und 72 % in Wien.

Preisentwicklung

„Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise haben sich in allen Bundesländern erhöht“, so Matthias Grosse, Gründer und Geschäftsführer von Exploreal: „Dabei zeigen sich aber sehr unterschiedliche Steigerungen.“ Diese reichen von 1,5 % in Salzburg bis 14,8 % in Tirol. Tirol hat auch mit 6018 Euro pro Quadratmeter die höchsten durchschnittlichen Eigennutzerpreise, gefolgt von Wien mit 5994 Euro. Am günstigsten kauft man weiterhin in der Steiermark, mit durchschnittlich 3622 Euro pro Quadratmeter.

Bundesland Anzahl ProjekteAnzahl WohneinheitenEigennutzerpreis/m2Preiserhöhung
92720.343€ 4.3397,3 %
Wien89248.286€ 5.9947,9 %
Burgenland2603.118€ 4.337
5,8 %
Steiermark67318.690€ 3.6223,0 %
Salzburg2845.085€ 5.0711,5 %
Kärnten2284.907€ 4.310
3,7 %
Tirol4368.266€ 6.01814,8 %
Vorarlberg2995.323€ 5.8284,5 %
70015.404€ 3.8807,4 %
Österrerich4.699129.422€ 5.1677,5 %